Experience Xchange

USA-Austausch 2005

Germany to Germantown

"I like to be in America!" oder auch "Amerika ist wunderbar!" sind nur 2 Beispiele dafür, dass Amerika bzw. um genau zu sein, die Vereinigten Staaten von Amerika, immer und überall ein Gesprächsthema sind. Und um ehrlich zu sein ist es doch ein Traum von jedem, einmal dort gewesen zu sein, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Auch wenn in diesen Zeiten das Verhältnis der USA zum sogenannten "alten Europa", wie Donald Rumsfeld es bezeichnet, nicht gerade das Entspannteste ist.

Und doch haben sich 25 mutige Schülerinnen und Schüler des Wilhelm von Humboldt Gymnasiums auf den Weg über den großen Teich gemacht um sich in Germantown, Tennessee nahe bei der Rock'n'Roll und Blues Stadt Memphis ihren Traum von Amerika zu erfüllen. Auch ich war einer der Glücklichen, die auserwählt waren, an diesem Schüleraustausch teilzuhaben, der wohl mehr war als ein normaler Austausch.

Dies liegt vielleicht nicht nur an dem atemberaubenden Programm von dem wir in weiteren Berichten von deutscher wie auch amerikanischer Seite (natürlich auf englisch) noch ausführlich hören werden. Oder auch an der Produktion einer Fernsehsendung, die im Mittelpunkt des Austausches stand. Wobei dies ein wichtiger Punkt der ganzen Sache ist, denn sie sorgte erst für das Entstehen dieses Austausches. So kam es nämlich, dass die Germantown Highschool auf der Suche nach einer Partnerschule war, die ihr in Sachen Medienkompetenz, vor allem in den Bereichen Film und Fernsehen, ebenbürtig ist. Über das ZDF, das unsere Median AG von einer kleinen Zusammenarbeit kannte, entstand der Kontakt. Der Leiter des Fine Arts Bereiches an der Germantown Highschool Herr Frank Bluestein bekam nämlich von dort die Adresse unsere Schule und schrieb einfach unseren Leiter der Medien AG Herrn Gerhard Laubscher an.

Nach unzähligen Emails und zwei Vorbesuchen von Herrn Bluestein an unserer Schule war man soweit und wollte das Risiko eingehen.

Doch was für uns alle wohl das Spannenste an diesem Austausch war das "Simple Life" der Amerikaner. Es hat wohl jeder von uns sein Bild einer amerikanischen Highschool im Kopf, das von zig Filmen geprägt und voller Stereotypen ist, angefangen beim beliebten Kapitän des Footballteams über die Außenseiter vom Schachklub bis zu den arroganten Cheerleaderinnen. Doch nicht nur dieses Bild spielte eine große Rolle, denn der Austausch findet zu einer Zeit statt in der politische Konflikte in der Weltpolitik zwischen den USA und dem sogenannten "alten Europa" zu Spannung führen, die man normal nicht gewöhnt ist. So kommt es vor allem bei Jugendlichen zur Ablehnung der amerikanischen Außenpolitik und besonders einer Person, George W. Bush Junior dem aktuellen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Auch ich kann aus meinem eigenen Freundeskreis berichten, dass aus purer Begeisterung für die USA plötzliche Ablehnung wird und alles nur wegen einer Person. Amerika zu mögen ist nicht mehr angesagt, man will sogar beim Bush Besuch auf die Straße gehen und demonstrieren.

Aber keiner hat ein Problem mit Studiengebühren, denn dagegen haben sie nicht demonstriert, obwohl uns so etwas viel mehr betrifft. Bei alle diesen umstritten Entscheidungen, die die USA in den letzten Jahren getroffen hat, ist es aber falsch Herrn Bush plötzlich als Amerika zu sehen. Denn wenn wir im Englisch- oder Sozialkundeunterricht über die USA reden wird USA plötzlich mit Bush gleichgesetzt, bzw. Bush ist auf einmal für viele die USA.

Was wir aber trotz alldem erleben durften war wirklich eine einzigartige und fast unbeschreibliche Erfahrung von Freundschaft und Gastfreundlichkeit. Und alle Teilnehmer kamen zu dem Schluss egal ob Deutscher oder Amerikaner, ob Schwarz oder Weiß wir sind alle Teenager mit den selben Problemen, Wünschen, Sorgen, Freuden und Interessen.

Es war im wahrsten Sinne des Wortes, wie auf dem Titel schon erwähnt ein Xperience Change an dem wir euch alle in den folgenden Beiträgen teilhaben lassen wollen.

Jens Kneibert

 

 

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