Mitgestaltung des Volkstrauertags 2015

Volkstrauertag 2015

Auch in diesem Jahr haben Schülerinnen und Schüler des WHG die zentrale Gedenkveranstaltung der Stadtteile Oppau-Edigheim-Pfingstweide zum Volkstrauertag am Sonntag, den 15. November 2015, um 11.30 Uhr in der katholischen Kirche Maria Königin in Edigheim mitgestaltet, nachdem Ortsvorsteher Udo Scheuermann sie eingeladen hatte, um auch die jüngere Generation an diesen wichtigen Bestandteil unserer Erinnerungskultur heranzuführen.

Im Mittelpunkt dieses Gedenktages stehen die Trauer um die Millionen Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft sowie die Mahnung zu Versöhnung, Verständigung und Frieden.

Die Schülerinnen und Schüler der beiden Leistungskurse Geschichte von Frau Fischer-Kuhn und Herrn Klaes hatten sich im Rahmen des Unterrichts bereits mehrfach mit den Themen Krieg, Trauer und Gedenken auseinandergesetzt. Ein besonderer Schwerpunkt lag hierbei auf dem Ersten Weltkrieg. So konnten sie im Rahmen einer Exkursion die Schlachtfelder des 1.Weltkrieges in Verdun besuchen, was sie gleichermaßen beeindruckt und erschüttert hatte. Natürlich beschäftigten sie sich auch intensiv mit dem Nationalsozialismus, dem 2. Weltkrieg und verschiedenen Formen der Aufarbeitung.

Volkstrauertag 2015Zur Vorbereitung der Gedenkfeier haben sich die Kurse die Frage gestellt, inwieweit diese Form des Gedenkens überhaupt noch zeitgemäß ist.

Hier Auszüge aus ihren Gedanken:

  • Wir müssen uns untereinander, aber auch mit anderen Nationen verständigen, um zukünftige Konflikte zu vermeiden und den Frieden zu sichern.
  • Wir brauchen eine Erinnerungskultur, um die Vergangenheit zu verstehen.
  • Wir gedenken damit unserer Vorfahren und setzen uns so mit unserer eigenen Geschichte und auch mit dem Thema Trauer auseinander.
  • Durch Schweigen können wir nicht aus der Vergangenheit lernen. Wir müssen über das, was geschehen ist, sprechen und die Toten würdigen – als Zeichen der Verbundenheit und der Solidarität.
  • Täglich sehen wir Bilder von Menschen, die vor dem Krieg flüchten und einen neue Heimat suchen. Wir haben das Glück, heute in Deutschland und in Europa in Frieden zu leben. Deshalb ist es unsere Verpflichtung, nicht wegzuschauen, wenn andere Menschen in Not sind und unsere Hilfe brauchen, damit auch sie in Frieden und Freiheit leben können.

Simon Pohl hatte aus aktuellem Anlass seine Rede umgeschrieben und hat angesichts der schrecklichen Terroranschläge von Paris zur Verteidigung von Menschlichkeit und Freiheit aufgerufen.

Volkstrauertag 2015Auch der Beitrag der Theater-AG (Frau Kuthe und Herr Jacquier) war hoch aktuell und widmete sich den Flüchtlingen, die sich auf den Weg nach Deutschland und Europa machen. Schülerinnen und Schüler der Theater-AG zogen, als Flüchtlinge verkleidet, mit Gepäck durch die Kirche und haben in eindrucksvoller Weise gezeigt, wie verzweifelt und verletzt Menschen auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung bei uns ankommen. Dadurch erinnerten sie daran, dass wir Verantwortung tragen für andere.

Die Gedenkfeier hat auf verschiedenen Ebenen gezeigt, wie brisant die Themen Krieg und Trauer, Verlust und Neuanfang sind und dass auch heute Jugendliche sich engagiert mit diesen Themen auseinandersetzen.

J. Fischer-Kuhn

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