Abraham-Pokal

WHG-Kollegium besucht Synagoge und Synagogengottesdienst in Mannheim

25 Kolleginnen und Kollegen unserer Schule folgten am 04.11.2011 der Einladung der Jüdischen Gemeinde Mannheim, die Synagoge und das jüdische Gemeindezentrum am Rabbiner-Grünewald- Platz im Quadrat F3 zu besichtigen.
Die nach Plänen des Architekten Karl Schmucker nach nur 2jähriger Bauzeit 1987 eingeweihte Synagoge, ein kubischer Bau, der von vier Wänden und einer zentralen Kuppel bestimmt wird, dient nicht nur den etwa 500 jüdischen Gemeindemitgliedern als Gemeindezentrum mit Synagoge, Festsaal, Mikwe, koscheren Küchen, Clubraum, Kindergarten, Schulraum, Gemeindebüro, Bibliothek, Sitzungszimmer, Mahnmal und einem pergolaüberdachten Hof für das Laubhüttenfest, sondern hat sich zunehmend auch zu einer Begegnungsstätte für alle Bürger entwickelt und bietet ein vielfältiges, öffentliches Kulturprogramm.
Der 1. Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, Frau Schoschana Maitek-Drzevitzky, gelang es dabei in sehr anschaulicher Weise die Lehrerinnen und Lehrer des WHG nicht nur in die Architektur des Gebäudes, sondern auch in jüdische Tradition und Kult einzuführen und jüdisches Leben im heutigen Mannheim transparent zu machen. An die Führung schloss sich ein jüdischer Gemeindegottesdienst an, der traditionell die Anwesenheit von mindestens 10 im religiösen Sinne volljährigen (mit 13 Jahren) männlichen Personen erfordert. Bei diesem den Sabbat einleitenden Gottesdienst, den die Lehrerinnen und Lehrer von der Empore aus mitverfolgen konnten, fungiert ein Mitglied der Betergemeinschaft als „Abgesandter der Gemeinde“. Dieser sogenannte „Kantor“ hat keine priesterliche Funktion, er betet mit der Gemeinde, aber nicht für sie. Denn nach jüdischer Vorstellung ist eine Betergemeinschaft eine Versammlung von Gleichberechtigten, es gibt keinen Mittler zwischen Gott und dem einzelnen Menschen. Der Kantor stellt sich vor den an der Ostwand des Raumes befindlichen Schrank, der die Thorarollen enthält und spricht gewisse Gebete laut, jedoch sind alle Anwesenden verpflichtet, die Gebete gleichfalls zu sagen. Die Gebetsrichtung ist gegen Jerusalem, d.h. nach Osten. Besonders beeindruckt zeigte sich das WHG- Kollegium von den hebräischen Gesängen des Oberkantors Raffaele Polani, einem ausgebildeten Opersänger und den entsprechenden Wechselgesängen der jüdischen Gemeinde.

Andreas Klaes

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