Abraham-Pokal

Gedenkfeier und Diskussion in der Aula des Humboldt-Gymnasiums mit der rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordnete Marion Schneid (CDU) über die Ereignisse und die Lehren aus der Reichspogromnacht am 9. November 1938

Am 9. November 1938 wurden infolge der durch das nationalsozialistische Regime organisierten und gelenkten Gewaltmaßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben, über 1400 Synagogen und Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe zerstört und in der Folge 30000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

Die Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtages besuchen seit einigen Jahren an diesem Tag rheinland-pfälzische Schulen, um die Erinnerung an diese dunkle Epoche der deutschen Geschichte und Schuld wachzuhalten und vielfältige und lebendige Formen des Gedenkens zu entwickeln.


„Landtagsabgeordnete Marion Schneid im Gespräch mit Schülern des WHG, links die Moderatoren Jan Philipp Krüsemann und Angelika Mandzel“

Auch die Ludwigshafener Abgeordnete Marion Schneid (CDU) ist am 9. November der Einladung des WHG als diesjährige Trägerschule des „Abrahampokals“ gefolgt, um mit etwa 150 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen sowie den Leistungs- und Grundkursen Geschichte der Oberstufe „vor Ort“ über die damaligen Ereignisse zu diskutieren und zu versuchen, den Blick für – möglicherweise – zukünftige Gefahren zu schärfen. Moderiert wurde die Veranstaltung in der Aula des Gymnasiums von Angelika Mandzel (MSS 13) und Jan Philipp Krüsemann (MSS 11).


„Mickaeli House und Victoria Pohl beim Referat über den 9.November 1938“

Nach einem kurzen Einführungsreferat von Victoria Pohl und Mickaeli House (LK GE 11) über die historischen Ereignisse von 1938 sowohl auf Reichsebene als auch konkret in Ludwigshafen, hob Frau Schneid hervor, warum es ihr wichtig ist, mit Schülern in den Schulen über die Gräuel der Reichspogromnacht ins Gespräch zu kommen, welche Lehren aus der Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft gezogen werden müssen und welche Rolle Projekte wie der Abrahampokal in einer möglichen Erinnerungskultur spielen können. Vielen Schülerinnen und Schülern dürfte durch die Veranstaltung deutlich geworden sein, dass es dringend notwendig ist, sich mit der Vergangenheit intensiv auseinanderzusetzen. Richard von Weizsäcker, der frühere Bundespräsident, hat dies in seiner berühmten Rede zum 8. Mai einmal so ausgedrückt:

„Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, wird anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“

A.Klaes

Fotos: Felix Flatter

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